Die Saison neigt sich dem Ende, die Tage werden bereits merklich kürzer. Und am Sonntag musste ich sogar meine Winterhandschuh auspacken, so kalt wars unter den dicken Wolken.
Ja, der Sonntag war ein merkwürdiger Tag. Am Sommerberg veranstalteten die Regenthaler ihr alljährliches Hike & Fly. Der Sommerberg ist jetzt keiner meiner Lieblingsberge, deshalb versuchte ich mein Glück am Hausstein wie einige andere Piloten auch. XCtherm versprach Hangwinde aus südlicher Richtung, unsere Windanlage am Brotjacklriegel bestätigte das am Morgen.
Am Startplatz angekommen, war ein Großteil der Piloten schon unterwegs. Der Blick zum Himmel lies nichts Guten erahnen. Über dem Startplatz eine schöne dicke dunkle Wolke. Das wird wohl eher kurz heute.
Passt eh, denn Claudia, die auch dabei war, hat keine Lust auf lange Warterei. Also, starklar gemacht und ab... Der Start hat schonmal funktioniert, was bei mittlerweile Westwind ja auch mal in die Hose gehen kann.
Und dann, wider aller Erwartungen, piepste das Vario. Cool, es geht aufwärts, viel besser als erwartet. Auf 1500 m angekommen gings die übliche Richtung NW. Passau hat ich auch kurz im Sinn, habs aber schnell wieder verworfen.
Die Fahrerei hätte meine Rückholerin sicherlich an den Rand der Verzweiflung gebracht, die gute Stimmung am Wochenende wollte ich mir nicht verderben.
Außerdem konnte ich Schos und Christian noch vom Kreisverkehr in Schaufling aus beobachten, wie sie die gleiche Richtung einschlugen.
Also auf zu meinem Lieblingsberg, dem Vogelsang. Mei, war das arschkalt hier oben und dunkel wars auch. Vielleicht sollte ich an solchen Tagen meine Sonnenbrille weglassen und das dunkle Visier tauschen. Wolkenberührung hab ich aber doch tunlichst vermieden, denn einen Weg seitlich raus der Wolke raus gabs nicht bei 7/8 Bewölkung. Und fürs Abspiralen über dem Hirschenstein wars mir definitiv zu kalt. Tief ins Gurtzeug rutschen und nicht bewegen. Irgendwie ziehts am Kreuz.
Weit vor mir über St. Engelmar konnte ich dann doch noch einen Gleitschirm entdecken. Identifizieren konnte ich ihn nicht.
Kursänderung Richtung Nordost. Irgendwie sahen die Wolken in der Richtung vertrauenserweckender aus. Außerdem ist da das Schwedenloch, das kenn ich mittlerweile gut. Und, da unten fliegt auch einer. Mächtig tief. Der Schirm ist überwiegend weiß.
Kurz darauf muss der Pilot landen. Bei Achslach..
Der Bart überm Zeitlhof bringt mich wieder auf knapp 1700. Von da aus mache ich mich auf den Rückweg, ich will die Geduld meiner Begleiterin nicht überstrapazieren.
Der Plan war rum um den Geiskopf, am Teufelstisch nochmal hoch und zurück.
Vielleicht hätte es gereicht mit 1800m, doch so gleite ich ab und lande bei Rheinhartsmais an der Bundesstrasse. Gut zu finden auch für eine ortsunkundige Frau:-) Hoffentlich liest sie das nicht, sonst gibts eine Woche lang keine Kürbissuppe aus dem Thermomix.
Ok, so einen Schmarren mache ich nicht mehr. Bei der Heimfahrt haben die Wolken immer besser ausgeschaut. Na klar, das dunkle Visier war ja weg.
Gut, kommen wir zur Bundesliga. Eigentlich hätte ich Karl und Norbert am Sommerberg erwartet. Als Training für die X-alps. Mit ner Flasche Wasser in der Hand. Aber nein, die Wasserphase währte nur kurz.
Zum Glück, den Karl konnte mit einem Flug vom Hausstein über knapp 107 km glänzen. Dabei ging es Richtung Sommerberg bis nach Steinach, zurück bis nach Thurmansbang und wieder zurück bis zum Landeplatz am Büchelstein. Karl, top- wie immer!
Der zweite Sieger ist der Schoss, der flog auch am Sommerberg vorbei nach Wörth und zurück nach Hause.
Alexander Fischer wählte für den Rückflug eine Alternativroute und landete nach 85 km in Greising.
Gratulation an alle. Das brachte uns den 5. Platz und 14 Punkte in dieser Runde. Damit stehen wir auf Platz 8 in der Gesamtwertung.
Zu Mariä Himmelfahrt fand unser jährlicher Vereinsausflug statt. Es ging wie immer ins Fliegercamp nach Greifenburg. Ich mag Greifenburg. Ok, es ist immer viel Betrieb. Aber dafür ist auch was geboten für die Nichtflieger. Und das Wetter passt meistens auch. Ich glaube, soviele Teilnehmer hatten wir noch nie. Zumindest in der Chatgruppe waren 48 Mitglieder. Ja, es hat sich wohl rumgesprochen, dass das ganze immer eine ziemliche lustige Veranstaltung ist, mal ganz abgesehen von der Fliegerei. Vielleicht sollten wir mehr Ausflüge machen?
Das Wetter am Samstag war nicht optimal. Relativ viel NO-Wind und immer wieder kleinere Regenschauer. Das war auch die ganze Woche so.
3 unerschrockene Piloten fanden sich, die ungeachtet dieser Widrigkeiten Hammerflüge ablieferten.
Der Tagessieg ging an Robert Knödlseder. Mit 75,2 km war sein Flug auch der weiteste von der Emberger Alm im DHV-XC eingereichte Flug!
Robert flog nicht wie üblich nach Westen, sondern gleich Richtung Stagor, machte dort Höhe für die anschließende Talquerung rüber zum Weissensee.
Er überflog dann den See zurück Richtung Westen, immer schön über dem Kamm der Gailtaler Alpen, um am Schartenkopf wieder Richtung Norden zum Damerkopf zu queren. Anschließend gings zurück zur Emberger Alm.
Robert, offentsichtlich warst es doch nicht Du, den ich da wild gestikulierend mit allerlei obszönen Gesten und Handzeichen verzweifelt auf mich aufmerksam machen wollte. Du hättest mich nicht gesehen, ich war immer 1000m tiefer als du. Der, der mich gesehen hat bzw. wem das bekannt vorkommt, der kann sich bei mir melden. Ich entschuldige mich auch :-).
Albert verfolgte einen ganz anderen Plan. Der setzte alles auf eine Karte und flog nach Westen zum Zettersfeld. Bei 3000m querte er dann nach Süden Richtung Hochstein.
Und ab da verliesen sie ihn. Der Abgleiter ins Pustertal ging bis nach Mittewald a.d. Drau. Seine 55 km reichte ihm für den zweiten Platz.
Detlev Schilling gilt als unerschrockener Pilot besonders bei heiklen Wetterbedingungen. Als jahrzehntelanger Segelflieger und Wetterprofi weiß er immer etwas mehr als wir.
Er flog dann auch eine ähnliche Runde wie der Robert, nur eben anders herum! Zuerst nach Westen zur Mokarspitze, dann nach Süden zum Kaserlahnkopf, die Gailtaler Kette nach Osten bis zum Sattelnock. Zurück gings nordöstlich zum Stagor und schlussendlich wieder zum Startplatz an der Emberger Alm.
Irgendwie passt die Dreieckswertung nicht so recht zu den Flügen von Robert und Detlev. Eine Viereckswertung würde besser passen. Aber das ist denn beiden sicherlich egal. Sie fliegen nicht für Punkte sondern für Abenteuer!
So hat sich unser Vereinsausflug auch für unserer Bundesligaplatzierung ausgezahlt. Unsere 3 Piloten stehen damit auf dem 5. Platz in dieser Runde, was uns 13 Punkte bringt.
Insgesamt stehen wir auf dem 7. Platz.
Das Wetter für das vergangene Wochenende war wieder fliegbar vorrausgesagt. Unglaublich, 2 Wochen hintereinander so miserables Wetter, dass man schon Entzugserscheinungen bekommt! Und das mitten im Sommer!
Seppi hat für Samstag kurzfristig unseren Hike & Fly am Hausstein angekündigt. Da das Event mittlerweile schon 2 mal verschoben wurde, sollte es jetzt endlich durchgezogen werden. Trotz der Urlaubszeit fanden sich 8 Teilnehmer. Man kann nur den Hut ziehen vor allen, die bereit sind, sich bei diesen Temperaturen den Berg hochzuquälen. Es macht ja schon einen ziemlichen Unterschied, ob man gemütlich hoch geht und dabei schon blau anläuft oder eben in einem Wettbewerb hoch rennt. Der Schnellste erreichte dann auch in nur 18! min den Startplatz, fast alle waren in 30 min oder weniger oben.
Vom Startplatz musste dann der Kreisverkehr in Schaufling überflogen werden, um anschließend zurück zum Landeplatz zu fliegen.
Bernhard kommentierte alles im Hausstein-Chat, so das auch alle Urlauber fast live dabei waren. Schee war's :-).
Die Teilnehmer platzierten sich wie folgt:
1. Platz Tom Rossberger
2. Platz Dominik Schmer
3. Platz Peter Lang
4. Platz Josef Binder
5. Platz Sebastian Leher
6. Platz Christian Auer
7. Platz Fritz Stock
8. Platz Alex Seidl
Fetten Respekt an alle Wahnsinnigen und danke an alle, die mitgeholfen haben!!
A bisserl weiter geflogen wurde auch am Wochenende. Und glücklicherweise nicht nur am Hausstein. Denn so gut gings dann doch nicht zu Hause. Der Bernhard war am Samstag mit seinem 21,5 km Flug noch in der Wertung für die BL. Das änderte sich aber am Sonntag.
Wahl zur Miss Oberemmendorf war angesagt. Wir schickten unsere besten Kandidat:innen, sowohl mit als als auch ohne Haare - um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Und tatsächlich konnte sich der glatzerte KK mit einen Flug über 78 km qualifizieren. Norbert, leider kann Schönheit und eine volle Haarpracht nicht über mangelnde fliegerische Fähigkeiten hinwegtäuschen. Das war wiedermal nix.
Albert Tanzer macht grad Urlaub in Östereich und hat richtig gearbeitet für seinen Sieg in dieser Runde.
Er flog gleich zweimal vom Fulseck bei Bad Hofgastein bis zum Keeskogel östlich von Bad Gastein und machte damit 83,4 km in 3:21 h.
Bestimmt ein geiler Flug am Alpenhauptkamm und ein verdienter erster Platz.
Der dritte im Bunde war unser Spezialagent in Slowenien. Christian Hölzl surfte am Stol seine Hausstrecke mit 66,5 km in 3:55 h ab.
Eure Flüge bringen uns 7 Punkte und den 12. Platz in der BL-Runde. Damit bleiben wir auf Platz 7 in der Gesamtwertung.
Eigentlich dachte ich mir, ich hab ja noch eine Woche Zeit. Denn den Blick aus dem Fenster konnte man sich die letzten 14 Tage sparen. An Flugwetter war garnicht zu denken.
Die BL-Woche 22 ist somit schnell abgefrühstückt: 0 Punkte ergeben auch keine gute Geschichte. Nur soviel: die Bedingungen weiter nördlich waren zumindest fliegbar, so daß unsere unmittelbaren Konkurrenten, die Sauerländer und Oppenauer, wichtige Punkte sammeln und ihren Vorsprung -wenn auch nur geringfügig - ausbauen konnten.
Die Woche 23 schien in die gleiche Richtung zu laufen, wenn, ja wenn es da nicht das Phantom vom Hausstein gäbe. Helmut's Flug in Madalascanas hätte ich beinahe übersehen und der sollte doch nicht unerwähnt bleiben. 48 km in knapp 2 Stunden bringen uns den 4. Platz in dieser Runde und wichtige 7 Punkte in der BL-Gesamtwertung.
Helmut, ich hätte dich gerne mal wieder gesehen zum Vereinspokal. Aber vielleicht klappts ja an einem anderen Wochenende. Übrigens sind wir ab dem 15. August in Greifenburg. Vielleicht magst ja dahin kommen?
Die Wetterprognosen für das kommende Wochenende schauen besser aus. Zeit wird's!
Am Samstag fand unserer Vereinsmeisterschaft am Hausstein statt. Das Wettergott war gnädig, die Vorraussagen hervorragend. Die Basis hätte etwas höher sein können, aber ingesamt war es schwach windig aus SO mit einem schönen weiß-blauen bayrischen Himmel.
Die Vorbereitungen für die anschließende Grillfeier liefen bereits - danke an Corinna und Sebastian - als unser Sportwart die Piloten 10:30h zum Briefing einberief. Die Aufgabe wurde bundesligafreundlich gestellt. Die einzige Vorgabe war ein Landung Im Bereich zwischen B11, B85, B533 und der A3.
Die erste Gruppe mit Erwin, Schos, 2 mal Alex und Morle waren schon in der Luft als die PG Regensburg- diesmal vollständig - am Startplatz eintraf. Kurze Lagebesprechung: es geht Richtung Arber, möglichst alle zusammen. Bei der Planung blieb es dann auch. Wir schaffen es einfach nicht, zusammen zu fliegen :-(.
Ich war grad am Auspacken, sehe ich plötzlich den Schos äußert zügig mit gerafftem Schirm und hochrotem Kopf erneut am Startplatz aufschlagen. Offentsichlich ging da was schief beim ersten Start. Ich gehe ihm lieber aus dem Weg ;-)
Am Startplatz ist ganz schön was los. Ich sehe die bodenlosen, Lenggrieser sind auch da.
Karl und Nobert starten. Verwundert schau ich den beiden nach. Nova Schirme fliegen die zwei - vielleicht eine Hommage an Helmut alias Madalascanas Müller alias das Phantom vom Hausstein...?
Ich starte 11:49, Maxi und Robert kurz nach mir, dann Max und später Seppi. Robert hat diesmal nicht seinen Delta dabei, sondern einen Arak. In der Luft hab ich das vergessen und kann ihn nicht mehr identifizieren. Ein anderer Arak fällt mir aber auf als der kurz neben mir grad noch die Kurve kriegt. Herbert, was machst du denn?
Meine Geduld hat sich bei 1300 m erschöpft. Wie schafft ihr das alle bloß, noch weiter aufzudrehen? Ich nehme den Tieffliegerhighway, kann über dem Steinberg auf 1500 aufdrehen. Das reicht mir bis zum Gaiskopf. Weiter gehts Richtung Vogelsang. Dort verlies mich dann die Motivation. Irgendwie hat mich das Grillfest vom Vortag doch mehr geschlaucht als erwartet. Was war nochmal die Aufgabe? Ach ja, da ist die B11. Dann flieg ich halt zurück. Kurz vorbei am Bumsenberg - vielleicht gibts da was zu sehen? Nein. Weiter zum Teufelstisch, über Bischofsmais nochmal aufgedreht stehe ich um 14:15 am Landeplatz. Alleine. Ganz alleine!
Es dauert nicht lange, kommen Max und Maxi mit dem Auto angefahren. Basst, persönliches Tageziel erreicht, weiter geflogen als M&M :-)).
Leider konnte ich die Ankunft des Tagessiegers nicht mehr mit verfolgen: Der Adler aus Niederbayern landete nach 7 Stunden und 175 km bei Kirchberg. Dieser Flug war mit Abstand der längste vom Hausstein und der zweitbeste in Deutschland an diesem Wochenende. Erwin hat nix verlernt, auch wenn er seine Priortäten verschoben hat. Alex Resch und Schos landen auf Platz 2 und 3. Hier greift die Regel der Bundesliga. Es zählt die freie Strecke.
Von der anschließenden Grillfeier kann ich auch nur vom Hörensagen berichten. Schön solls gewesen sein. Schade, das ich nicht dabei sein konnte.
Er hat wieder zugeschlagen. Madalascanas Müller war wieder unterwegs. In eisigen Höhen bis 130 m. Mit einem Phantom. 72,4 km in 2:49 h. Unglaublich, wie schnell es geht, wenn man nicht aufdrehen muss.
Damit war er der einzige an diesem Wochenende, der es in die Rangliste geschafft hat. Das bringt uns den 13. Platz in dieser Runde.
Allerdings habe ich noch von weiteren Bemühungen gehört. Karl wollte unbedingt fliegen. Und wir wissen ja alle, das der Karl nicht der größte Wetterexperte ist. Windstärke und -richtung beinflussen kaum seine Flugentscheidungen. Aber dafür ist er furchtlos. Einer unserer besten Flieger isser auch. Und wenn ich mir das so recht überlege, prädestiniert ihn das zum kommenden X-Alps-Teilnehmer. Wetter spielt da eine eher untergeordnete Rolle. Was zählt ist Medienpräsenz. Da bist du jetzt schon der Profi. Und mit einer Bierdiät, bei der dich Hungerturm Norbert bestimmt unterstützen wird, sollte es ein leichtes sein, noch ein paar Kilos abzuspecken. Auch ließe sich bestimmt die ein oder andere Brauerei überzeugen, dich zu sponsern. Dann steht nicht mehr Red Bull auf dem Schirm, sondern "Oider Falter" oder so.
KK und Norbert waren also unterwegs. In Langfurth. Iceman und Putzi waren auch gesehen. Geflogen sind sie, dafür gibt es verschiedene Videobeweise. Aber leider keine Höchstleistungen. Selbst die Profis scheitern an LF.
Übrigens, es gab tatsächlich schon weite Flüge von Langfurth. Unser Albert Fröhler hat 2012 sogar die 100 km geknackt- mit einem Drachen. Die längsten Flüge mit dem Gleitschirm waren 2017 vom Jonas Huber mit 74,5 km, 2009 vom Markus Seidl mit 51 km und, man glaubt es nicht, 2021 vom Norbert mit 49,8 km. Norbert, damit bist du hier weiter geflogen als der Karl jemals. Der kam am gleichen Tag nur auf 44 km.
Damit stehen wir auf dem 8. Platz in der Gesamtwertung.
Wichtig! Am Samstag ist Vereinsmeisterschaft am Hausstein mit anschließender Grillfeier. Ich habe gehört, das Phantom von Madalascanas will sich auch blicken lassen und Vereinsmeister werden. Der hat bestimmt ein paar lustige Geschichten zu erzählen, wenn er denn den Weg nach Hause findet.